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Das "falsche" Lipödem

Viele Frauen leiden unter unproportionalen Fettpolstern an den Armen und/oder Beinen, die weder durch eine Diät noch durch Sport verschwinden wollen. Hierbei handelt es sich um eine örtlich begrenzte Ansammlung von Unterhautfett – Lipohypertrophie oder auch Lipohyperplasie genannt. In der Regel sind sie angeboren, bzw. treten im Laufe des Lebens meistens im Rahmen hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Klimakterium auf. Diese Veränderungen sind konstitutionell und in der Regel nicht veränderbar. Sie treten unabhängig vom Gewicht auf, also bei schlanken wie auch übergewichtigen Personen.

Unter einem falschen Lipödem werden übliche Erscheinungen wie unförmige Fettpolster an Beinen und/oder Armen, Schwellungsneigung oder eine Neigung zu blauen Flecken und Besenreiser verstanden. Schmerzen in den Beinen können vorkommen: Diese werden jedoch nicht durch das geschwollene Fettgewebe ausgelöst, sondern basieren auf anderen Ursachen wie z.B. Verkürzung der Beinmuskulatur (Wie beweglich sind Sie? Wie oft führen Sie Dehnungsübungen Ihrer Beine und Hüften durch?), Überanstrengung der Beinmuskulatur durch eine suboptimale Beinachse oder Übergewicht (eine sehr häufige Ursache: X Bein-Fehlstellung durch Fettpolster an der Innenseite der Oberschenkel).

Was-ist-ein-lipoedem

Diese Patientin zeigt zwar Unförmigkeiten durch Fett an ihren Beinen, doch sind ihre Schmerzen nicht durch ein Lipödem verursacht, sondern durch eine Beinfehlstellung.

Solche Fettansammlungen sind ausschliesslich ästhetisch von Bedeutung, es handelt sich hierbei also nicht um eine behandlungsbedürftige medizinische Erkrankung. Allerdings können solche Fettansammlungen das Selbstwertgefühl mindern und zu Frustrationen sowie Depressionen führen. Auch können solche Veränderungen oftmals der Grund für Übergewicht sein: Durch unsinnige Crush-Diäten wird versucht, die störenden Fettpolster zu entfernen, was anschliessend infolge des Jojo-Effekts in einer Gewichtszunahme endet. Es folgt die zweite und dritte Diät… stets mit dem gleichen Ergebnis. Am Ende ist das Körpergewicht deutlich höher als zu Anfang. 

Örtliche Fettansammlungen treten sehr häufig bei Frauen auf und sind im Prinzip harmlos. Sie haben mit der Lipödem-Krankheit nichts gemeinsam, weswegen sie auch als “falsches“ Lipödem bezeichnet werden. Allerdings kann aus solch örtlich begrenzten Fettansammlungen eine Lipödem-Krankheit entstehen.

Unförmige Beine mit leichter Schwellungstendenz werden leider sehr schnell – und das sogar von Ärzten – als Lipödem diagnostiziert, was falsch ist, weil der typische Lipödem-Schmerz fehlt. Solche Fehleinschätzungen führen sehr häufig bei den Betroffenen zu Frustrationen und Mutlosigkeit, was zu einer Verzögerung von Behandlungsansätzen führt, die eine neue Lebensqualität schenken könnten.

Fettpolster an den Armen und Beinen haben die Eigenschaft, dass sie sich durch Sport und Diät zwar in gewissem Masse bessern, aber nie komplett verschwinden werden – egal, wie hart jemand trainiert oder eine Diät nach der anderen durchführt.

Das "echte" Lipödem

Fettansammlungen an den Armen und/oder Beinen können tagsüber anschwellen und zu Beschwerden führen. Dies wird als Lipödem bezeichnet und stellt eine Krankheit dar.

Die Krankheit “Lipödem“ ist in Leitlinien ganz klar definiert, folgende Kriterien müssen hierfür erfüllt sein:

  1. Unförmige Fettpolster an den Beinen und/oder Armen,
  2. Schwellungstendenz über den Tag mit Abschwellung nachts, und ganz wichtig:
  3. Schmerzen im Bereich des Fettes, die direkt mit der Schwellung korrelieren.

Das bedeutet, dass die Lipödem Patientin nachts schmerzfrei ist und sich die Schmerzen in den Beinen und/oder Armen erst nach dem Aufstehen (aufrechter Gang) bilden – dies in direkter Abhängigkeit vom Ausmass der Gewebeschwellung. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Bein- und/oder Armschmerzen sofort nachlassen, wenn diese mit einer Kompression zusammengedrückt werden, wobei die Faustregel gilt: Umso fester das Kompressionsmittel (Klasse IV, flachgestrickter Strumpf bzw. Armkompression), umso stärker lassen die Beschwerden nach. Und: Umso wärmer es draussen ist, umso mehr benötigt die Lipödem Patientin eine möglichst dicke Kompression.

DAS IST TYPISCH FÜR EIN ECHTES LIPÖDEM:

Patientinnen, die an einem echten Lipödem leiden, geht es gut, sobald sie ihre Beine hochstrecken können. Nachts beim Schlafen sind sie schmerzfrei; erst nach dem Aufstehen fangen die Beschwerden an, sobald sie sitzen oder stehen. Das Tragen von festen Kompressionsmitteln (Kompressionsstrumpf flachgestrickt nach Mass Klasse III oder IV) hilft ihnen, um über den Tag zu kommen – dies insbesonders in den warmen Sommermonaten, im Winter ist es tendenziell besser. Aus diesem Grund ziehen Lipödem-Patientinnen freiwillig täglich ein festes Kompressionsmittel an, weil sie es ohne Gegendruck auf ihr Gewebe nicht aushalten.

Sie möchten mehr über die Lipödem-Behandlung erfahren? Gerne sind wir jederzeit für Sie da! 

Wir verstehen, dass die Behandlung eines Lipödems wohl überlegt sein will. Gerne nehmen wir uns deshalb die Zeit, um Ihnen im Rahmen einer kostenlosen und unverbindlichen Erstkonsultation alle Fragen zu beantworten. Vereinbaren Sie noch heute Ihren Beratungstermin in der LIPÖDEMCLINIC. 

Sollten Sie vor der Beratung eine kurze online Vorabklärung wünschen, können Sie uns gerne per E-mail kontaktieren.

Egal, auf welchem Weg Sie uns erreichen wollen – wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören/lesen! 

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